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Träume können wahr werden – du brauchst nur ein Ziel!

„Was wollen Sie denn wirklich? Wofür brennen Sie denn so richtig?“ fragt mein Coach Isabella. Ich zucke mit den Schultern. Ich weiß nur, dass ich nie mehr dorthin zurück will, wo ich hergekommen bin. Aus unterbezahlten Jobs, Arbeitsplätzen, wo mein Arsch interessanter war, als meine Leistung, Vorgesetzten, denen die bloße Anzahl der Überstunden wichtiger war als der Output.

Tief in mir drinnen spür ich schon, was ich gerne machen würde.

„Wissen Sie. Am liebsten würde ich schreiben“, sage ich etwas zögerlich. „Und wenn ich es mir aussuchen könnte“, träume ich weiter „dann am liebsten für Frauen. Also Frauenthemen. Da kenne ich mich aus. Und ich will so schreiben, dass es anderen Frauen auch irgendwie etwas bringt, wissen Sie.“ Ich komme mir dumm dabei vor.

Ich sitze in einem Coaching. Bezahlt vom Arbeitsmarktservice, dem österreichischen Arbeitsamt. Die Arbeitslosigkeit macht mir zu schaffen. Ich will nicht arbeitslos sein, nicht asozial sein, mir fehlt Geld und eine Aufgabe.

Ich bin noch immer dabei, mich von den Turbulenzen im Vorjahr zu erholen. Ich bin traumatisiert vom letzten Job. Mein Weltbild ist auf den Kopf gestellt. Meine Flügel sind komplett gestutzt. Vom Fliegen habe ich keine Ahnung mehr. Ich versuche positiv zu bleiben, zu akzeptieren, was war. Anzunehmen was ist. Ich weiß nicht, wie lange ich noch durchhalte. Ich fühle mich trotz guter Miene wie eine richtige Versagerin. Was weiß ich denn schon. Was kann ich denn schon.

Was kannst und liebst du?

Dabei konnte ich mal wirklich viel. Ich beneidete meinen älteren Bruder, als er eingeschult wurde. Ich wollte so gerne lernen, dass meine Mama auch mir ein eigenes Hausaufgabenheft kaufte. Schulkinder kommen als Belohnung für Aufgaben (ist das noch immer so?) Sticker ist Heft geklebt. Wir hatten keine Sticker, also machte meine Mama Zeichnungen in mein Heft, einen Papagei zum Beispiel. Mein Bruder nahm mein Heft einmal mit in die Schule um seiner Lehrerin zu zeigen, wie gut seine Schwester schon schreiben konnte. Meiner Mama war das wegen der Zeichnungen – trotzdem sie echt begabt ist! – furchtbar peinlich.

Mit 5 Jahren konnte ich schließlich schreiben und lesen und noch vor meinem 6. Geburtstag wurde ich eingeschult. Das erste Jahr langweilte ich mich im Deutschunterricht. Ich war eifersüchtig auf die Kinder, die nach der Schule den Förderunterricht besuchten und ich flehte meine Lehrerin an, auch hingehen zu dürfen. Als sie es erlaubte und ich dann feststellte, dass wir nur zeilenweise große „W“s malten, war ich schrecklich enttäuscht. Mit der ganzen Arroganz, die eine 6-jährige nur aufbringen kann, dachte ich den Rest des Schuljahres abfällig über die Kinder, die noch nicht einmal Buchstaben kannten.

pixabay/Pezibaer

Das Lesen wurde mein liebstes Hobby und Bücher zu meinen Freunden. Ich hatte ein gutes soziales Netzwerk, muss aber zugeben, dass ich schon als Kind manchmal lieber gelesen hätte, als mich mit meinen Freundinnen und Freunden zu treffen. Außer vielleicht mit denen, die einen Bauernhof oder Tiere zu Hause hatten. Tiere mochte ich noch lieber als Bücher.

Ich verbrachte jeden einzelnen Freitagnachmittag in der Dorfbücherei, ging mit mehreren Büchern pro Woche nach Hause. Ich dachte mir Geschichten aus, füllte damit seitenweise Hefte und träumte davon, Autorin zu werden.

So ging das ziemlich lange, ungefähr bis zur Pubertät. Andere Dinge wurden wichtiger, ich las zwar noch viel, schrieb aber kaum noch. Als ich an die Uni kam, verlor ich die Lust auf das Schreiben komplett, denn ich fing an, an meinen Fähigkeiten zu zweifeln. Ich weiß nicht genau, woran es lag. Zu wenig Selbstbewusstsein. Als Landkind in der „großen“ Stadt. Ich war eingeschüchtert. Ich begrub meine Träume, Schriftstellerin zu werden und eigene Bücher und Artikel zu veröffentlichen und beschränkte das Schreiben auf Werbe- und PR-Texte im Beruf.

„Was wollen Sie denn noch?“ bohrt Isabella nach. Sie ist hartnäckig. „Freiheit“, sage ich, „am wichtigsten ist mir Freiheit“. „Wollen Sie sich selbstständig machen?“ fragt Isabella. Nein, das möchte ich lieber nicht. Das ist mir zu unsicher. „Teilzeit arbeiten wäre schön“, sage ich. „Wenn ich mir meine Arbeit halbwegs frei einteilen kann. Ja, und dann daneben schreiben“.

„Dann werden wir daran arbeiten“, sagt Isabella.

Es beginnt mit dem ersten Schritt.

Viele weitere folgen.

Ich muss meinen Lebenslauf aktualisieren, Profile in diversen Karrierenetzwerken erstellen. Wir machen Visionsarbeit, wir sprechen über meine Aufgaben, die ich zu Hause erledigen muss. Wir erfassen meine Kompetenzen und Fähigkeiten, auch die, für die ich kein Zeugnis und kein Zertifikat habe. Und das sind ziemlich viele.

Woche für Woche berichte ich Isabella von den Ergebnissen. Sie regt mich immer wieder an, meine Bescheidenheit und Unsicherheiten abzulegen. Es passiert sehr viel, vieles fügt sich wie von selbst, mein Selbstvertrauen steigt radikal.

Immer wieder kommen wir zurück zum Schreiben, zu meinem Herzensthema.

„Warum bloggen Sie nicht? Nutzen Sie die Zeit doch, wo Sie auf Jobsuche sind!“, schlägt mein Coach bei einem unserer Treffen vor.

„Ja“, nicke ich, und fange zum ersten Mal an, darüber ernsthaft nachzudenken. Ein Blog. Vielleicht wäre das was. Ein eigenes, persönliches Projekt. Fast wie ein Baby.

Die Idee lässt mich nicht mehr los. Aus der Idee wird ein Konzept.

Ich mache es wie früher. Ich lese vor allem. Stundenlang beschäftige ich mich mit Blogs, Schreibtipps, WordPress. Ich schreibe mir eine Themenliste und überlege, welche Expertinnen und Experten ich gerne interviewen würde.

frauenmut erwacht zum Leben.

pixabay/StockSnap

Eineinhalb Jahre später …

Heute bin ich auf der Gewinnerseite: Ich habe einen Teilzeitjob, werde meinen Wert entsprechend bezahlt. Das heißt, ich verdiene mehr als früher in Vollzeit. Ich teile mir meine Arbeitszeit frei ein und bin flexibler als manche Selbstständige, gleichzeitig habe ich ein Sicherheitsnetz.

Am schönsten ist, dass ich genug Zeit für meine Herzenssachen habe.

Ich habe einen Job, der mir Freiheit und Sicherheit zugleich bietet. Ich arbeite ehrenamtlich für den Tierschutz.

Ich schreibe!

Ich führe genau das Leben, von dem ich vor eineinhalb Jahren geträumt habe.

Und es wird immer besser: Ich habe neue Wünsche und Träume, die ich mir erfüllen will und die ich nun Schritt für Schritt in Ziele umwandle.

Träume werden wahr, wenn du Ziele draus machst!

Vielleicht denkst du, dass du gerade in einer komplett ausweglosen Situation bist und den Wald vor lauter Bäumen nicht siehst. Du schaffst es nicht, dich auch nur einen Millimeter weiter zu bewegen. Aus Angst, aus Unsicherheit, oder weil du nicht weißt, wie!

Wir können es schaffen, uns mit Techniken und ein bisschen Disziplin aus dieser Situation herauszumanövrieren. Ein paar Tipps habe ich an dieser Stelle schon gegeben. Ein paar weitere werde ich bald vorstellen.

quelle: pixabay/RyanMcGuire

Beginne JETZT!

Stell dir diese Fragen.

Was machst du gerne?

Wofür brennst du?

Was willst du wirklich, wirklich?

Was willst du so sehr, dass es weh tut, wenn du es NICHT machen kannst?

Du bist eine Entscheidung oder einen einzigen Schritt entfernt von einem komplett neuen Leben.

Was ist dein erster Schritt?

Beitragsbild: pixabay/geralt

4 Kommentare zu “Träume können wahr werden – du brauchst nur ein Ziel!

  1. […] den Fokus auf mein Business ist es mir auch gelungen, ein Blog-Business aufzubauen und mir meinen Traum zu verwirklichen ohne einen Cent Schulden zu […]

  2. Hallo Pipa

    Ich habe gestern deinen Blog entdeckt und mir einiger deiner Blogs durchgelesen. Es ist wunderschön zu wissen, dass es nicht nur mir so geht wegen den Zielen.
    Seit meiner Kindheit träume ich von nichts anderem als auf großen Bühnen zu singen. Ich habe gekämpft und geschwitzt für diesen Traum. Rund um mir wurde mir gesagt ich hätte eines der größten Potenziale und ich solle auf jeden Fall diese Richtung einschlagen. Doch jedesmal wenn ich vor einen Durchbruch stand, überkamen mich starke Selbstzweifel und ich zog mich zurück. Was hast du getan um deine Selbstzweifel abzulegen. Ich habe das Gefühl, dass die Konkurrenz viel zu groß ist….

    Ich bin so oft gescheitert, dass ich aufgehört habe zu zählen und nun habe ich Angst die Wand, die sich zwischen mir und meinem Traum aufgebaut hat, abzureißen. Denn ich glaube nicht mehr daran und doch zieht er an mir.

    Eine Agentur aus New York hat sich nun bei mir gemeldet…ich solle meine Arbeit einsenden, doch ich habe Angst meine eigenen Songs zu präsentieren. Auch kann ich es nicht glauben…..ich verdränge den Gedanken so stark, dass ich gar nicht merke wie unglaublich dieses Angebot ist….wie lässt man es zu?

    • Hallo liebe/r Anonym! Naja, es kommt drauf an, warum du dieses super Angebot nicht annehmen willst … Glaubst du, die Songs sind nicht gut genug, du bist nicht gut genug? Dann nichts wie Einsenden! 😀 Aber vielleicht hast du auch Respekt davor, was sein könnte. Was sein könnte, wenn dein Traum tatsächlich in Erfüllung geht und du auf einer großen Bühne stehen kannst. Macht dir das Angst? Bist du vorbereitet darauf, was passieren könnte, wenn du entdeckt wirst? Oder ist es Angst vor einer Enttäuschung, dass dann doch nix draus wird? So viele Ängste da dahinter liegen können, so vielfältig sind auch die Lösungen. Also ich bin ja grundsätzlich immer dafür, dem Bauchgefühl zu folgen und auch mal ins kalte Wasser zu springen. Ich habe ständig Selbstzweifel aber ich tue es einfach trotzdem! Ein anderes Geheimrezept gibt es da nicht. 😀 Und wenn man in dem scheiße ist, sucht man sich eben eine neue Leidenschaft und einen neuen Traum. Einen Versuch ist es wert und in dem Fall kannst du ja wirklich nichts verlieren! Wenns dir wirklich ernst ist, kannst du auch schon klein anfangen. Dir einen Youtube- oder IG-Kanal zulegen und dort deine Songs posten z. B.. Mal schauen, wie die Reaktionen so sind … Also du siehst, es ist schwer, pauschal eine Antwort zu geben, weil ich auch nicht weiß, wovor genau du Angst hast. 🙂 auf jeden Fall alles Gute und melde dich gerne wieder mal auf ein Update! 🙂 Deine Pipa

  3. […] Coaching mein Leben nachhaltig veränderte und keinen Stein auf dem anderen ließ, habe ich in einem anderen Artikel […]

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